Fundraising besonderer Art
- Lioba R. Scheidel
- 3. Mai 2017
- 2 Min. Lesezeit
Beim Fundraising handelt es sich meist um die Akquise von Geldspenden, die von einem Dritten in einen guten Zweck investiert werden. Wir von der Wohngruppe St. Gabriel haben zum zweiten Mal erfahren, dass Fundraising mehr sein kann. Wir sind in Urlaub gefahren und wir sind Menschen begegnet, die uns spüren lassen: wir sind willkommen, jeder darf sein, so wie er ist.

Ein Gästehaus für uns
Groß war der Wunsch nach einem Urlaub. Aber wohin? Freunde haben ein barrierefreies Gästehaus im Fichtelgebirge gebaut. Gäste mit Unterstützungsbedarf hatten sie bislang nicht, aber sie waren entschieden, es mit uns zu probieren. Die großen Wohnungen sind barrierefrei, und ideal für Rollstuhlfahrer geeignet. Die Fußgänger belegten den ersten Stock.
Unterwegs
Erfahrungsgemäß genießen alle das Fahren im Kleinbus. Je weiter die Fahrt, desto besser. Eine befreundete Familie auf halber Strecke ins Fichtelgebirge wurde angefragt, ein Restaurant für uns zu finden. Es sollte einen barrierefreien Nebenraum für uns haben, mit sanitärem Raum für die Pflege: „Das gibt es hier nicht.“ Deshalb buchten sie das Gemeindehaus und organisierten Mittagessen für alle. Das Gemeindehaus stellte uns die Kirchengemeinde Weidenbach-Triesdorf mietfrei zur Verfügung.
Reisesegen
Für die Fahrt stand uns ein 9-Sitzer mit großen Fenstern und viel Stauraum für Koffer, Taschen, Inkontinenzmaterial und Rollstühle zur Verfügung. Ein gutes Auto, eine sichere Fahrerin und den Reisesegen von Sr. M. Andrea, da konnte nichts schiefgehen. Die Ordensschwestern in St. Konrad Haslach hatten den Auftrag, uns täglich ins Gebet mit einzuschließen. Sie haben es getan.
Wohlfühlservice
Jeden Morgen erwartete uns ein tolles Frühstück im Gästeraum, auch mit Sonderwünschen. Wir erkundeten den Greifvogelpark, streiften durch Bayreuth und besuchten in der Walpurgisnacht das Hexenfeuer. Das Besondere war, dass zwei Mütter uns begleiteten, und somit eine sehr individuelle Betreuung und Begleitung möglich war.
Resümee
Ohne so viel Entgegenkommen von allen Seiten wäre der Urlaub gar nicht möglich gewesen. Wir haben ungewisse Wege gewagt. Alles was wir gesehen und erlebt haben, war aufregend und immer wieder stellte sich die Frage: „Können wir das?“ und „Wie soll das gehen?“ Wir haben es geschafft, weil viele Menschen uns unterstützt haben. Gemeinsam haben wir das Wort Fundraising neu definiert.
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