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„Immer stehen die Menschen im Mittelpunkt. Immer nah dran. Immer in Kontakt.“

Soirée setzt Liebenauer Konzertreihe fort

  • Autorenbild: Lioba R. Scheidel
    Lioba R. Scheidel
  • 16. Okt. 2017
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Jan. 2019

MECKENBEUREN-LIEBENAU – Mit einer Soirée hat die Stiftung Liebenau ihre Liebenauer Konzertreihe fortgesetzt. Das dritte Konzert „Et Exspecto“ mit Ulrich Schlumberger am Akkordeon und Sopranistin Natasha López war ein feinfühliges Jonglieren und virtuoses Spielen mit Musik und Gesang auf sehr hohem Niveau. Es war ein Streifzug durch die Geschichte.

Wieder einmal ist es der Stiftung Liebenau gelungen, dass Menschen mit und ohne Behinderung internationale Meister der Musik in Liebenau hören. Im dritten Konzert „El Exspecto“ in der Kirche St. Maria bezauberte Ulrich Schlumberger am Akkordeon die Zuhörer. Dem folgte ein leidenschaftlicher Dialog beim Musiktheater „La Testa d’ Adriane“ mit der Sopranistin Natasha López.

Et Exspecto

Das Werk „Et Exspecto“ der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina handelt von einem Konflikt, der so alt ist wie die Menschheit: Der tägliche Kampf zwischen Gut und Böse. Den schlangengleichen Tonfolgen und erschütternden Akkorden folgten hohe Klanggemälde und Choralmelodien. Es war ein Hörvergnügen ganz inniger Art, von Ulrich Schlumberger am Akkordeon virtuos initiiert. Die Besucher spürten das Drama und bekamen eine Ahnung von der inneren Zerrissenheit.


Ulrich Schlumberger

Der Ausnahmekünstler am Akkordeon Ulrich Schlumberger ist Preisträger nationaler und internationaler Solo- und Kammermusikwettbewerbe. In Liebenau berührte er die Menschen mit seinem meisterhaften „Sen V“ von Toshio Hosokawa. Er spielte, als bräuchte es keine Sprache, als hätten alle Elemente der inneren und äußeren Welt ihre ganz eigenen Melodien, die alle verstehen. So als müssten diese Klangwelten nur entdeckt und gehört werden, und das ist Ulrich Schlumberger gelungen. Dem Virtuosen sind die Melodien vertraut.


La Testa d’ Adriane

Zum Abschluss der Soirée folgte ein leidenschaftliches Musiktheater im Dialog mit Sopranistin Natasha López als Prinzessin Adriane. Aus Liebeskummer hat sich Prinzessin Adriane selbst getötet. Nur die Musik eines englischsprachigen akkordeonspielenden Marktschreiers vermag es, Adrianas Kopf für eine kurze Weile zum Leben zu erwecken. Die Sopranistin aus Südafrika, die bei Konzerten, Opern und Festivals für Neue Musik europaweit zu hören ist, begeisterte die Besucher. Das feurige Wortgefecht im samtweichen Sopran gepaart mit donnernder Musik nach R. Murray Schafer war frech und bezaubernd, zärtlich und bittersüß zugleich.

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